Postkarte aus München – Freizeitgestaltung

Postkarten aus München im Königreich Bayern

Schützenfeste und Bräuhäuser

Postkarte München Hofbäuhaus 1905


Viel tat sich in München und Bayern zu Zeit der Regentschaft von Prinzregent Luitpolds (1886-1912) wie sich den Postkarten entnehmen lässt.

Der Wirtschaftliche, technologische und medizinische Fortschritt veränderte durch rasantes Bevölkerungswachstum das Leben der Menschen. Bayern wurde moderner, industrieller und urbaner.

Großstadt mit eigenem Charakter

München wuchs von ca. 170.000 Einwohnern 1871 (Reichsgründung) auf über 640.000 Einwohner im Jahre 1913.

München schaffte dabei den Spagat zwischen dynamischer Großstadt und eigenem Charakter. Obwohl München zu dieser Zeit als „Luxusstadt“ galt, wohnte die Masse der Bevölkerung in sehr einfachen Verhältnissen. Arbeiten musste man in den 1890er Jahren noch 75 Stunden pro Woche und mehr. 1900 wurde der 10 Stunden-Arbeitstag eingeführt, ohne Pausen, in einer 5½-Tage-Woche. Erst jetzt kam der Begriff „Freizeit“ auch bei den einfachen Arbeitern an.
Der beliebteste Zeitvertreib war der Aufenthalt in Wirtshäusern und Bierhallen, wie die Brauhäuser früher genannt wurden. Und auch das Vereinsleben blühte und gedeihte. 1905 gab es in München schon 3.500 Vereine. Dazu gehörten 750 Spar-, 600 Trink- und Rauch-, ca. 500 Gewerbe- und ca. 200 Radlervereine; und viele Turn-, Gesangs-, Schützen-, Sport-, Krankenunterstützungs- und Sterbevereine sowie die zahlreichen privaten Gesellschaften und Stammtische. Beliebtester Treffpunkt waren Wirtshaus und Bierkeller, Varieté, Singspielhallen und Volksfeste.

Ansichtskarten vom Freizeitvergnügen

All das Freizeitvergnügen spiegeln diese Ansichtskarten aus München auch wieder. Beliebte Themen waren Brauhäuser und Schützenfeste. Wollte man den Lieben zu hause mit einer Postkarte doch vorführen, wie grandios es in der Landeshauptstadt zuging
Großer Höhepunkt in jedem Jahr war damals schon das Münchener Oktoberfest. Das Oktoberfest war gleichzeitig ein bekanntes Schützenfest, zu dem viele Schützen aus ganz Bayern anreisten und Postkarten nach hause schickten.

Postkarten aus München zur Zeit von Prinzregent Luitpold

Münchener Kindl als Postkartenmotiv

Die Wappenfigur von München wird oft als „Münchner Kindl“ bezeichnet. Die ursprüngliche Figur eines Mönchs wurde mit der Zeit von verschiedenen Künstlern verändert. Dabei wurde aus dem Mönch ein Knabe und später ein Mädchen, 1920er Jahre, das Münchner Kindl.
Kurz nach der Jahrhundertwende 1900 war man verrückt nach dem Münchner Kindl und es zierte unzählige Logos und Abbildungen und wurde zu einem der beliebtesten Postkartenmotive.

Informationen zu München um 1900

Diese Internet Quellen zum Leben in München und Bayer zur Zeit von Prinzregent Luitpold sind besonders empfehlenswert:
Müchen Stadtchronik für 1900
Bevölkerung, Wirtschaft und Technik in der Zeit Prinzregent Luitpolds

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