Schützenfest in alten Postkarten

Postkarten und Ansichtskarten von Schützenfesten

Schützenfest 1927
Im Herbst, wenn die Ernte eingebracht ist, wird in ländlichen Regionen des Rheinlandes und Westfalen Schützenfest gefeiert. Oft findet anlässlich des Schützenfest eine Kirmes oder sogar ein Volksfest statt.
Schützenfeste waren auch im Kaiserreich eine gern besuchte Volksbelustigung. Mangels anderer Freizeit- und Unterhaltungsangebote waren Schützenfeste noch populärer als heute. Und so war der Besuch eines Schützenfest oft genug Anlass für eine Postkarte an Freunde oder die Lieben daheim. Und schon 1927 gab es erste Sponsoren, hier „Kathreiners Malzkaffe“. Die Inschrift auf der Kaffekanne ist in Sütterlin. Dort steht „Der Gehalt macht’s“.
Natürlich wurde auf dem Schützenfest auch jede Menge geschossen. Und die Zielscheibe vom Schießstand war oft als Postkarte gestaltet. Die hier gezeigten wurden allerdings nicht verschickt („ng“ für „nicht gelaufen“ im Dateinamen).

Kurze Geschichte des Schützenfest

Die ersten „Bürgerwehren“ entstanden im Mittelalter und wurden von König Heinrich I. im Jahr 924 zum ersten mal sanktioniert und als offizieller Teil der Stadtverteidigung angesehen. Sie organisierten sich in Schützenvereinen nnd natürlich musste das Schießen geübt und auch ein Anführer gefunden werden. Was lag näher, als den Anführer, den „Schützenkönig“, in einem Wettbewerb auszuschießen.
In Umzügen paradierten die Dörfer und Städte ihre „Schützen“ und ihre Verteidigungsfähigkeiten.
Die Bedeutung der Schützenvereine ist mit der Entwicklung der Wehr- und Waffentechnik zurück gegangen. Die Schützenfeste sind als heimatliche Tradition und Brauchtumspflege erhalten geblieben. In vielen Gemeinden sind die Schützenfeste der Höhepunkt des Jahres und werden mit Umzügen und schmücken von Dorf und Haus des Königs und der Minister feierlich begangen.
Schützenfest werden vor allem in Bayern und Niedersachsen, am Niederrhein, Mittelrhein und in Westfalen (insbesondere im Sauerland) teilweise sehr groß gefeiert.

Im dörflichen Leben markiert das Schützenfest die Zeit des Herbst. Die Ernte ist eingebracht und (hoffentlich) sind die Konten und Taschen gefüllt. Das ist Anlass genug zum Schützenfest eine Kirmes und sogar einen Markt aufzubauen und anzubieten.
Schützenfeste finden zwischen Ende September und Anfang November statt.

Alte Postkarten vom Schützenfest

Freischießen und Vogelschießen

Die Regeln und Formen der Schützenfeste sind nach Region, ja sogar nach Gemeinde unterschiedlich verschieden. Die häufigsten Formen des Schützenfest sind Freischießen und Vogelschießen.
Beim Freischießen konnte sich der beste Schütze für ein Jahr von seinen Steuerabgaben „freischießen“ oder sich andere Privilegien erkämpfen.
Beim Vogelschießen schießt man seit langem auf eine aus Holz gebaute Vogelattrappe. Wer die letzten Reste holt, ist Schützenkönig. Eine Abwandlung des Vogelschießen ist das Adlerschießen. Ein hölzernen Reichsadler ist das Ziel und die Insignien und Federn können/müssen einzeln abgeschossen. Wer am Ende den Reichsapfel holt wird Schützenkönig.

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