Postkarten im 1. Weltkrieg

1. Weltkrieg, Kavallerie Abschied von der Familie 1917

Postkarten voll Pathos und Vaterlandsliebe aber auch Trauer und Zensur. Die Grußkarten aus den Jahren 1914-1918 zeigen patriotische und aufbauende Motive und Reime.

Doch die Zensur war überall. So konnte das Frauenporträt 1917 nicht in die Schweiz geschickt werden. Verbarg sich dahinter eine geheime Botschaft oder sind die nur in digitalen Bildern versteckt? War das Bild für Schweizer zu anzüglich oder zersetzte es den Volksgeist? Wir wissen es nicht und können es nicht mehr erfahren. Und selbst die Karte mit den Zwergen und wenigen, dürren Worten musste zensiert werden.

Traurig ist die lustige Geburtstagskarte von 1918 dennoch. Sie erreichte ihren Empfänger nicht mehr und kam mit dem Vermerk „Vermisst“ zurück.

Aufbauend und patriotisch wird der Abschied des Jägers von seiner liebsten 1917 in Reimen als fortlaufende Geschichte dargestellt.

Heute schon skurril sind die Fotos von Frauen in Uniform, die Ihren Liebsten aufbauende Worte schicken.

Karte von 1916 mit Reichsfarben:
Weilst du auf ferner Wacht,
Dein denk ich Tag und Nacht.

3 Karten von 1917: Frisch-Jäger drauf
Vereint durch ein heilig Band:
„Mit Gott für König und Vaterland“
Heil König mit Hurra!

Frei ziehn wir Deutschen in das Feld,
Nicht durch das Los,
Nicht durch das geld.

Das Horn erschallt, die Buchse kracht,
Wir rücken mutig in die Schlacht,
Und alles ruft
Hurra, Hurra, Hurra!

Postkarten im 1. Weltkrieg

Postbeförderung in Kriegszeiten: Die Feldpost

Im Krieg ist alles anders, auch die Post. Zuständig für die Verteilung der Post in Kriegszeiten war die „Feldpost“. Da die Soldaten im Feld ja keine postalische Adresse hatten, wurden die Schreiben an die Kompanie gerichtet, in der er diente. Und da Soldaten mit ihren Kompanien sich im Krieg selten an einer Stelle aufhielten, war die Post lange, manchmal sehr lange unterwegs.
Viele Empfänger konnten nicht erreicht werden, weil Sie gefallen oder vermisst waren. Dann trat die Karte die Rückreise mit einem einfachen Stempelvermerk an.
Für die Post an und von den Soldaten brauchte man kein Porto. Auch mittellose Familien sollten mit ihren Liebesten in Kontakt bleiben.

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